Gletschereis entsteht durch die Umwandlung von Schnee, der im Nährgebiet den Sommer überdauert. Unter dem Gewicht der Neuschneeschichten verdichtet sich der poröse, körnige Firn zu kristallinem, dichtem Gletschereis. Dieser Prozess dauert bei temperierten Gletschern, deren Eistemperatur um den Gefrierpunkt schwankt, wenige Jahre bis Jahrzehnte; bei kalten, am Bett angefrorenen Gletschern dagegen mehrere Jahrzehnte bis Jahrhunderte. Das Eis verformt sich unter seinem eigenen Gewicht und fliesst wie eine sehr zähe Flüssigkeit talwärts.

Auch wenn die heutigen Gletscher nur bescheidene Überreste der einstigen Eisströme darstellen, bedecken die rund 1 000 Gletscher der Schweiz doch 983 Quadratkilometer, die 444 Gletscher Graubündens nur 183 Quadratkilometer, was 2.5 Prozent der Kantonsfläche entspricht. Talgletscher wie der Vadret da Morteratsch sind grosse Gletscher, die mit einem Teil ihres Nährgebiets und dem gesamten Zehrgebiet im Talgrund liegen und eine charakteristische Zungenform ausbilden. Kleinere Eismassen wie der Silvrettagletscher bezeichnet man als Gebirgsgletscher. Weiter gibt es vor al em durch Lawinenschnee gespeiste Kargletscher wie der Vadret da Lischana und Hängegletscher wie an der Nord ostwand des Piz Roseg.

Im Zentrum des hochalpinen Pontresiner Erlebnisraums stehen der Gletscher-Aussichtspunkt auf der Diavolezza, der einfache Zugang zum Morteratschgletscher über den Themenweg und die sehenswerten Gletschermühlen bei Cavaglia. Die verbindenden Elemente sind Eis, Wasser, Energie und die Spuren der Zeit, welche diese in der spektakulären Landschaft hinterlassen haben.

Dank der kleinen roten Bahn, dem «Trenino Rosso» wie die Rhätische Bahn auf italienisch genannt wird, lassen sich alle Sehenswürdigkeiten per Hop-on/Hop-off bequem und individuell entdecken. Die Zugreise auf der wunderbaren Strecke von den Gletschern zum Gelato auf der Piazza von Poschiavo ist allein schon eine Attraktion. Unterwegs zwischen wechselnden Landschafts- und Klimazonen, sowie über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg, warten vielseitige Wander- und Bikerouten, rustikale Hütten, Gasthäuser und Hotels, regionale Gerichte und die typisch südbündnerische Gastfreundschaft.